Die Hallenbänder um Bonn herum
Aus Gründen haben wir in den letzten Monaten einige Hallenbäder rund um Bonn ausprobiert. Dabei war für uns vor allem die Kindertauglichkeit im Fokus. Hier ist ein Zwischenstand in absteigender Reihenfolge der Familienpräferenz.
- Das Oktopus in Siegburg ist unser derzeitiger Favorit. Es hat ein großes Lehrschwimmbecken, ein separates Babybecken und mehrere Rutschen, also richtige Rutschen für alle Altersklassen. Dazu gibt es noch Einblicke in den benachbarten Taucherturm, was Aufwärmpausen interessant macht. Und ein Freibad gibt es dort auch, das man im Sommer als Hallenbadbesucher:in mitnutzen kann. Einziges Manko bislang (außer der längeren Anfahrt für uns) sind die Wassertemperaturen, die in der kälteren Jahreszeit schnell für blaue Lippen sorgen. Tickets gibt es nur über den Onlineshop, was ich als Vorteil sehe, aber sicher beim überaus freundlichen Personal am Eingang öfter für Diskussionen sorgt.
- Das Hallenfreizeitbad Meckenheim ist auch sehr auf Familien ausgelegt. Das – etwas kleine – Lehrschwimmbecken hat sogar eine Mini-Rutsche und zahlreiche Schaumstoff-Schwimmhilfen, was den Spaß dort hoch hält. Im großen 25-Meter-Becken gibt es einen abgetrennten Nichtschimmerbereich, in den man zur Not ausweichen kann. Und eine kleine Babylandschaft gibt es auch mit knöchelhohem Wasser und Fontänen, was bei den Kleinsten gut ankommt. Die Wassertemperatur ist sehr angenehm. Die Infrastruktur drumherum ist allerdings etwas in die Jahre gekommen; angefangen beim Einlassautomaten, der völlig ohne Personal und elektronische Bezahlmittel auskommt, über die wenigen engen Umkleidekabinen, bis zu den fehlenden Föns.
- Das Hallenfreizeitbad Bornheim ist für historisch Interessierte eine Anlaufstelle. Es war in den 1970-ern bestimmt eine große Innovation, insbesondere der absenkbare Beckenboden, der erlaubt, das gleiche Becken für Kinder oder für Sprünge vom Dreimeterbrett zu nutzen. Für die jüngeren Besucher:innen gibt es Schaumstoffautos und Ähnliches. Und für die ganz jungen auch einen separaten, vergleichsweise modernen Bereich mit geringster Wassertiefe und einer lustigen Rutsche. Die Wassertemperatur war frisch. Ein Freibad gibt es dort auch, dazu kann ich aber nichts sagen.
- Das Gartenhallenbad Wesseling ist technisch und von der Ausstattung her auf einem modernen Niveau, da hat man sich nicht lumpen lassen. Allerdings gibt es wenig Spannendes für die Kinder: Im Lehrschwimmbecken gibt es einen Sprudel und eine „Nackendusche“, das war es dann aber auch schon mit den Unterhaltungsmöglichkeiten. Einen Babybereich gibt es gar nicht. Das Wasser ist angenehm temperiert. Bei unserem Besuch war es sehr voll.
- Das Aggua in Troisdorf ist ein wachechtes Spaßbad, also auf Plantschen und nicht auf Schwimmen ausgerichtet. Es läuft damit ein wenig außerhalb der Konkurrenz. Wer einen Tag in verschiedenen Darreichungsformen von Wasser verbringen will, wird da sicher fündig. An Wochenenden ist meistens die Hölle los, man wird ständig angerempelt und vollgespritzt. Und da hat man manchmal schon Glück gehabt, überhaupt reingekommen zu sein. Wir standen auch schon mal eine Stunde in der Warteschlange. Es ist schlau, vorher zu online reservieren.
Während sich die Preise für die klassischen Hallenbäder überschaubar gestalten (zwischen 4 und 7,50 Euro für Erwachsene, zwischen 2 und 5 Euro für Kinder, je nach Alter und Begleitung auch oft kostenlos), kostet das Aggua für zwei Erwachsene und zwei Kinder über 90 cm Körpergröße schon 26 Euro – für zwei Stunden.
Wir werden sicher noch weitere Bäder austesten, vielleicht auch mal in Bonn. Eine Freibadbewertung erfolgt wann anders.